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Firma

Aller Anfang ist schwer

Im April 1934 kauften der gelernte Huf-und Wagenschmied Hans Vetterli und seine Frau Jda die Schmiede an der Steckborstrasse in Pfyn von der Witwe des Emil Jost. Zu der Schmiede gehörten eine Wohnung, eine Scheune mit einem Stall, eine intgrierte Mosterei und noch etwas Kulturland.

Für die jungen Schmiedeleute folgte eine harte Zeit: Die Vorkriegszeit und der Aktivdienst. Der junge Geschäftsmann und seine Frau durchlebten entbehrungsreiche Jahre. Drei Kinder wurden geboren, zwei Knaben (Hansruedi und Richard) und ein Mädchen (Margrith).

Im Jahr 1947 brannte die Scheune nieder und an ihrer Stelle liess Hans Vetterli eine grosse Werkstatt bauen. Die Schmiede die entstand war für die damalige Zeit eingrösseres Bauvorhaben, im ganzen Umkreis gab es keine stattlichere Schmiede. Als Militärhufschmied verstand es Hans Vetterli, die Pferde mit grösster Sorgfalt zu beschlagen. Neben dieser Arbeit als Hufschmied reparierte er landwirtschaftliche Maschinen und Geräte, baute und verkaufte Wagen und Anhänger. Ebenso führte er sanitäre Installationen und Arbeiten aus sowie Rohrleitungsbau und Unterhalt der Wasserversorgung von Pfyn und den umliegenden Gemeinden.

Hans Vetterli beschäftigte in seinem Betrieb stets ein bis zwei Schmiede und bildete Lehrlinge aus. Auch seine beiden Söhne, der ältere Hansruedi und der jüngere Richard wählten und erlernten den Beruf des Huf- und Wagenschmieds.

Nachdem im Jahr 1961 das erste Firmenauto, ein VW Käfer, angeschafft war, wurde die Firma Vetterli bald mobil und begann die Pferde in den Ställen der Kundschaft zu beschlagen. Nach vierunddreissig Jahren im Aufbau und in der Geschäftsleitung verkaufte Hans Vetterli die Schmiede an seinen zweiten Sohn Richard im Jahr 1968.

Der Firmengründer starb im 87. Lebensjahr. Sein Lebenswunsch wurde erfüllt, da er bis zum letzten Tag tatkräftig in der Schmiede mithelfen konnte.

Jeder ist seines Glückes Schmied

Sein Nachfolger Richard Vetterli hatte schon eine Ausbildung als Huf- und Wagenschmied abgeschlossen und bestand die Meisterprüfung zum Schmiedemeister. Schliesslich bildete er sich noch zum Sanitär-Installateur weiter. Nun konnte er die Firma Vetterli in der zweiten Generation weiterführen und baute sämtliche Arbeitsbereiche aus, vor allem die mobile Hufschmiede war immer gefragter. 1980 hatte Richard Vetterli westlich der Schmiede eine Maschinenhalle errichtet und so Platz für die Fahrzeuge und Geräte geschaffen.

Durch die gute Konjunkturlage konnte Richard nach und nach mehr gelernte Schmiede und Arbeiter beschäftigen. Er modernisierte den Betrieb wo nötig und war zusammen mit seiner Frau Maria achtunddreissig Jahre für das gute Gedeihen der Firma verantwortlich. Zudem stellte er in vielen Stunden seiner Freizeit die alten Geräte des Schmiedemuseums in Stand. Auch die zwei Söhne von Richard Vetterli entschieden sich für das Schmiedehandwerk. Und so konnte Vater Richard bald auf die Unterstützung seiner Söhne zählen, während er die Firma selbst weiter führte.


Nur beim Schmieden wird man Schmied

Denn 1995 kam der jüngere Sohn Daniel Vetterli nach erfolgreicher Lehre mit Abschluss als Schmied-Hufschmied in den elterlichen Betrieb zurück, wo er hauptsächlich als Hufschmied und in der Schmiede tätig war.
Und ein Jahr später kehrte auch der ältere Sohn Fredy Vetterli als gelernter Schmied-Hufschmied nach dreijähriger auswärtiger Anstellung zurück. Er übernahm einen Teil der Hufbeschlagskunden und spezialisierte sich auf diesem Gebiet.
Im selben Jahr entschloss sich Daniel, auswärts noch die Ausbildung zum Sanitärmonteur zu absolvieren. Nach deren Abschluss im Jahre 1998 kehrte er wieder in den elterlichen Betrieb zurück und konnte sich als Allrounder in allen Bereichen bewähren. Im gleichen Jahr ging Koni Hauschel als treuer Mitarbeiter nach 44 Jahren Arbeit bei der Schmiede Vetterli in Pension. Daniel besuchte in den folgenden Jahren den Hufbeschlagskurs zum qualifizierten Hufschmied und 2003 absolvierte er die Brunnenmeisterschule mit Abschluss.

Ende 2006 beschäftigte die Firma Vetterli vier gelernte Hufschmiede, einen Hufschmiedelehrling, zwei Sanitär Installateure sowie einen Hilfsarbeiter. 2006 wurde die Nachfolge des Betriebs in gutem Einvernehmen geregelt.

Man muss das Eisen schmieden, solange es heiss ist

Am 1. Januar 2007 übernimmt die dritte Generation die Schmiede, sie wird von Daniel Vetterli käuflich erworben. Fredy Vetterli gründet einen eigenen Hufbeschlagsbetrieb und trennt sich mit zirka zwei Drittel der Hufbeschlagskundschaft vom Stammbetrieb.
Daniel führt das Geschäft mit seinem vielseitigen Angebot weiter. Das Kerngeschäft bleibt weiterhin der Hufbeschlag sowie die sanitären Installationen und der Rohrleitungsbau (Wasserleitungen).
Schmiede- und Schlosserarbeiten werden weiterhin angeboten.
Da der Kundenstamm aus dem Hufbeschlag aufgeteilt wird, teilt man auch das Personal auf. Ab 2007 werden stets vier bis fünf Mitarbeiter bei der Firma Vetterli beschäftigt und weiterhin Lehrlinge  ausgebildet.

Dank unserer Familientradition und dank unseren langjährigen Mitarbeitern (Stefan Holenweger über dreiunddreissig Jahre, Marcel Metzger über elf Jahre, Benjamin Stamm über acht Jahre) konnten und können wir das Know How und die Qualität des Betriebs immer gewährleisten.


Und nicht zuletzt: Nur dank unserer treuen Kundschaft, können wir auf erfolgreiche 75 Jahre Firmengeschichte in wirtschaftlich guten wie auch schlechten Zeiten zurückschauen.